Nachhaltigkeitsrat
Inhalt
Projektinfos
- Projektstandort
Freiburg in Baden-Württemberg
- Hintergrund
Der Nachhaltigkeitsrat Freiburg berät den Gemeinderat und die Stadtverwaltung in Fragen nachhaltiger Entwicklung und bei der Umsetzung der Freiburger Nachhaltigkeitsziele
- Detaillierte Beschreibung
Der Freiburger Nachhaltigkeitsrat berät den Gemeinderat und die Stadtverwaltung bei der Umsetzung der Freiburger Nachhaltigkeitsziele, er entwickelt Empfehlungen und Stellungnahmen zu Themen der nachhaltigen Entwicklung in der Kommune und agiert zukunftsgerichtet und greift langfristige Themenstellungen auf. Mit ihrer Expertise und Innovationskraft tragen die Mitglieder dazu bei, das Tun in Politik und Verwaltung kritisch zu beleuchten, Vorschläge für eine Neujustierung zu entwickeln und schließlich miteinander Lösungen umzusetzen, um die Freiburger Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Gleichzeitig wirken die Institutionen mit ihrem Handeln als Multiplikatoren in die Gesellschaft hinein.
- Zeitlicher Rahmen
2006 wurde der Nachhaltigkeitsrat eingerichtet. Er ist bis heute aktiv tätig. Nach jeder Gemeinderatswahl wird er wie andere Gremien und Ausschüsse des Gemeinderats für 5 Jahre neu benannt. Der Nachhaltigkeitsrat trifft sich in der Regel 2 Mal pro Jahr. Es besteht die Möglichkeit, dass sich Arbeitsgruppen zur Vertiefung von Themen (z.B. soziale Nachhaltigkeit) bilden und in diese Arbeitsgruppen noch Fachexpert_innen aufgenommen werden.
- Akteure & Steuerung
Unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Martin Horn engagieren sich Vertreter_innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik in dem 40-köpfigen Gremium. Neben 5 Mitgliedern aus Hochschulen und Forschungseinrichten sind mit 15 Sitzen die Institutionen der Zivilgesellschaften am stärksten vertreten. 10 Mitglieder repräsentieren die regionale Wirtschaft und Wirtschaftsverbände, insgesamt 10 Stadträt_innen vertreten die Fraktionen bzw. Fraktionsgemeinschaften im Rat. Mit dieser Aufteilung der Besetzung wird eine breite Repräsentanz verschiedener gesellschaftlicher Akteur_innen erreicht.
- Kosten & Unterstützungsmöglichkeiten
Die Kosten für die Geschäftsführung des Nachhaltigkeitsrates trägt die Stadt Freiburg. Das städtische Nachhaltigkeitsmanagement fungiert als Geschäftsstelle des Freiburger Nachhaltigkeitsrates und unterstützt den Nachhaltigkeitsrat bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben.
- Fördermittel & Sponsoring
Zusätzliche Fördermittel werden nur bei der Einbindung des Nachhaltigkeitsrates in weitere Projekte beantragt. Ein Sponsoring wird für den Nachhaltigkeitsrat nicht angestrebt, da dies seiner Unabhängigkeit entgegenstehen würde.
Erfahrungen
- Was lief gut? Was sind die Erfolgsfaktoren?
Zukunftsorientierte Themen werden durch den Nachhaltigkeitsrat in den Gemeinderat eingebracht: Mit den Stellungnahmen "Globale Nachhaltigkeitsziele vor Ort umsetzen" und "Soziale Nachhaltigkeit vor Ort gestalten" verabschiedete der Nachhaltigkeitsrat Empfehlungen, die dem Gemeinderat zur Beratung final vorgelegt wurden. Durch die frühzeitige Bearbeitung von Zukunftsthemen im Rahmen dieses Gremiums können die Weichenstellungen für eine nachhaltige Entwicklung vor Ort gelegt werden. Die Institutionen im Nachhaltigkeitsrat werden zumeist durch Personen der höchsten Führungsebenen vertreten. Eine Diskussion von Nachhaltigkeitsthemen auf dieser Ebene hat auch viele positive Effekte, die erst auf den zweiten Blick sichtbar werden z.B. dass sich die Institutionen selbst verstärkt mit Nachhaltigkeit innerhalb ihrer eignen Institution beschäftigen.
- Was lief weniger gut? Was sind Hindernisse?
Eine Herausforderung besteht immer darin, die Diskussionsthemen für die Sitzungen sehr präzise vorzubereiten, sodass in der kurzen Zeit auch ein substanzieller Beitrag durch die Nachhaltigkeitsrät_innen erarbeitet werden kann, der nicht zu oberflächlich bleibt. Außerdem gab es bisher keine offizielle Ansprechperson aus dem Kreis des Nachhaltigkeitsrates für die Öffentlichkeit. Aus diesem Grund werden in Zukunft Sprecher_innen gewählt, die sich verstärkt in die Jahresplanung einbringen und den Nachhaltigkeitsrat in der Öffentlichkeit vertreten.
- Was am Projekt / Vorhaben ist "Next Practice"?
Den Empfehlungen des Nachhaltigkeitsrats, die Nachhaltigkeitsziele als politische Richtschnur und bindende Grundlage für eine nachhaltige Stadtentwicklungspolitik zu verstehen, folgte 2017 der Gemeinderat. Außerdem beteiligten sich die Nachhaltigkeitsrät_innen im Bundesprojekt „Zukunftsstadt“: Mit vielen Praxisakteuren, Wissenschaftler*innen und Bürger*innen wird transdisziplinär an Lösungsansätzen zu Fragen einer nachhaltigen Energieversorgung, der quartiersbezogenen Teilhabe, neuen Wirtschaftsformen und dem Thema Ernährung gearbeitet. Zukunftsthemen wie die Digitalisierung werden frühzeitig aufgegriffen.
- Übertragbarkeit
Die Gründung eines Nachhaltigkeitsrats ist jeder Kommune zu empfehlen, allerdings muss eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dessen Arbeitsergebnissen im Gemeinderat gewährleistet sein – so wie es in Freiburg der Fall ist. Andernfalls wird die Arbeit des Nachhaltigkeitsrats entwertet.
Kontakt
Peter Rinker
Telefon: 0761-201-1072 E-Mail: Peter.Rinker@stadt.freiburg.deWebsite: https://www.freiburg.de/nachhaltigkeitsrat
Weiterführende Informationen
Das Programm »Engagierte Stadt« unterstützt den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in Städten und Gemeinden in Deutschland und fördert Kooperationen statt Projekte. Auf der Webseite erhalten Sie u.a. einen Überblick und Zugang zu weiterführenden Materialien rund um das Thema Engagement und Zivilgesellschaft
www.engagiertestadt.de„Die Karte von Morgen“ stellt online auf einer interaktiven Karte Projekte, Initiativen und Unternehmen vor, die den aktuellen sozialen, ökologischen und ökonomischen Verhältnissen Alternativen entgegensetzen. Die Karte vernetzt bestehende Initiativen und Gruppen. Nach dem Wiki-Prinzip können sich weitere Gruppen, Initiativen und Unternehmen selbständig in die Karte eintragen, so wirken viele Akteure an der Ausweitung des Projekts mit.
kartevonmorgen.orgDie Initiative „Allianz für Beteiligung e.V.“ ist ein Netzwerk für Baden-Württemberg, dass sich für die Stärkung von Zivilgesellschaft und Bürger*innenbeteiligung einsetzt. Die Allianz entwickelt Maßnahmen, um die Beteiligung von Bürger*innen in Baden-Württemberg nachhaltig zu verankern. Die Arbeit des Netzwerks umfasst Bildungsangebote, Veranstaltungen und Förderprogramme zum Thema Bürger*innenbeteiligung.
allianz-fuer-beteiligung.deDie Homepage des LBE (Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern) stellt Literatur und Studien zu verschiedenen Aspekten des Bürger-schaftlichen Engagement bereit.
www.lbe.bayern.deDie Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategie Süd (RENN.süd) stellen auf ihrer Homepage ein breites Angebot an Informationsmaterialien zur Verfügung. Diese reichen von unterschiedlichen Themen wie dem fairen Fußball, bis hin zu Hinweisen zur Durchführung nachhaltiger Veranstaltungen.
www.renn-netzwerk.de