Projektinfos
- Projektstandort
Murg in Baden-Württemberg
- Hintergrund
Murg im Wandel ist eine zivilgesellschaftliche Initiative, die sich an der Transition Charta orientiert und partnerschaftlich mit den politischen Gremien und der Verwaltung der Gemeinde, sowie wie mit anderen formellen und informellen Gruppen und Einzelpersonen zusammenarbeitet.
- Detaillierte Beschreibung
Murg im Wandel trägt auf lokaler Ebene zur Entwicklung von Lebensstilen bei, die eine hohe Lebensqualität bei niedrigerem Energie- und Ressourcenverbrauch ermöglichen (Suffizienz), und fördert den sozialen Zusammenhalt in der Gemeinde und ihre Fähigkeit, zukünftige Herausforderungen gut zu bewältigen (Resilienz).
Außerdem bringt die Initiative Projekte im Bereich soziale und ökologische Nachhaltigkeit auf den Weg und pflegt die Vernetzung und Kooperation mit anderen lokalen und regionalen Initiativen, Organisationen, Institutionen sowie Einzelpersonen.
Um diese Ziele zu erreichen, ist die Initiative in Arbeitsgruppen aufgeteilt:
Die Arbeitsgruppe „Bauen – Wohnen – Energie“ bietet den Bürgern durch die Veröffentlichung von einfachen Energiespar-Tipps, die Organisation von Informationsveranstaltungen und direkter persönlicher Beratung Unterstützung an. Sie arbeitet insbesondere mit dem Kliimaschutzmanager der Gemeinde zusammen, die auf dem Weg zur energieautonomen Kommune ist.
Die Arbeitsgruppe „Mobilität“ beschäftigt sich damit, Mobilität in der Kommune effizienter zu machen, gleichzeitig Lebensraum zu schützen und die vielen PKW-Einzelfahrten bzw. CO2-Ausstoß zu reduzieren. Seit September 2014 betreibt sie einen Bürgerbus, dessen ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer an 6 Abenden die Woche Dienst leisten.
Weitere Aktivitäten der Arbeitsgruppe drehen sich um Mitfahrgelegenheiten, Fahrgemeinschaften und Car-Sharing, Hol- und Bringdienste. Soweit möglich werden dabei erneuerbare Energien wie Solarstrom statt fossiler Brennstoffe genutzt.
Obwohl viele Aspekte eines guten Lebens außerhalb des Einflusskreises einer kleinen Gemeinde liegen, kann im lokalen Rahmen doch einiges bewegt werden. Die Arbeitsgruppe „Ein gutes Leben“ organisiert und fördert den Austausch über Themen, die uns bewegen und auch ein gemeinsames Genießen und Feiern fördern sollen. Sie entwickelt vor allem Aktivitäten, die den Zusammenhalt in der Gemeinde und ihre Verankerung in der regionalen Nachbarschaft unterstützen. Auch Möglichkeiten der bewussten Veränderung von Lebens- und Konsumstilen und die Entdeckung von Formen von „Lebensqualität“, die nicht mit Geld erworben werden können, werden angestrebt.
Die Veranstaltungsreihe „Murger Zukunftsgespräche“ setzt sich außerdem mit unterschiedlichen Aspekten der Frage „Wie wollen wir leben?“ auseinander.
2019 sind zwei neue Arbeitsgruppen entstanden: „Gemeinsam gärtnern“ und „Plastikfrei leben“.
Akteure & Steuerung
Ein Koordinations- und Vernetzungsteam schafft möglichst gute Bedingungen für die Arbeit der Themengruppen. Es ist zuständig für den Austausch untereinander, für die Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde und sonstigen öffentlichen Organisationen, für die Vernetzung mit Gruppen und Einzelpersonen verwandter Zielsetzungen in der Region, für Öffentlichkeitsarbeit sowie Weiterentwicklung.
- Zeitlicher Rahmen
Entstanden im Herbst 2012
- Akteure & Steuerung
Ein Koordinations- und Vernetzungsteam schafft möglichst gute Bedingungen für die Arbeit der Themengruppen. Es ist zuständig für den Austausch untereinander, für die Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde und sonstigen öffentlichen Organisationen, für die Vernetzung mit Gruppen und Einzelpersonen verwandter Zielsetzungen in der Region, für Öffentlichkeitsarbeit sowie Weiterentwicklung.
- Kosten & Unterstützungsmöglichkeiten
Die Gemeinde trägt neben dem Gespräch vor allem großzügig mit strukturellen Hilfen, Raumangebot und dem technischen Betrieb des Bürgerbusses bei.
- Fördermittel & Sponsoring
Neben Spendengeldern nutzen wir gelegentlich Fördermittel der Initiative Allianz für Beteiligung e.V.
Anschaffung und Betriebskosten des Bürgerbusses werden überwiegend durch Sponsoring ortsansässiger Firmen und Zuschüsse der Landkreiskasse gedeckt.
Erfahrungen
- Was lief gut? Was sind die Erfolgsfaktoren?
Auszeichnungen (Deutscher Lokaler Nachhaltigkeitspreis ZeitzeicheN 2016, sun21 Faktor-5-Preis 2015, Qualitätssiegel ’Werkstatt N‘ des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Narrenorden der Gemeinde Murg 2016)
Organisation:
Jede/r kann sich beteiligen, informelle Organisation, Transition Charta als Basis.
- Was lief weniger gut? Was sind Hindernisse?
Die personellen Kräfte in einer Gemeinde mit 7012 Einwohnern sind begrenzt.
Neben der Arbeit kann das Genießen und Feiern noch mehr werden.
- Was am Projekt / Vorhaben ist "Next Practice"?
Hohe Lebensqualität bei niedrigerem Energie- und Ressourcenverbrauch.
- Übertragbarkeit
Beliebig auf alle Kommunen übertragbar.
Weiterführende Informationen
Das Handbuch Lokale Agenda 21 vom Umweltbundesamt (UBA) aus dem Jahr 1998 beinhaltet Wissen und Erfahrungen zum Thema „Lokale Agenda 21“. Durch praxisnahe Erhebungen wird anschaulich vermittelt, was eine Lokale Agenda für eine Kommune bedeutet und welches die anzustrebenden Ziele sind.
www.umweltbundesamt.deDer Abschlussbericht „Rio+20 vor Ort – Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektiven lokaler Nachhaltigkeitsprozesse in Deutschland“ wurde im Vorfeld der Rio+20-Konferenz von langjährigen Nachhaltigkeitsakteuren angeregt und bietet wichtige Einblicke, Erfahrungen und Lehren aus den Agendaprozessen.
www.izt.de