Trudering im Wandel - Verpackungsfrei
Inhalt
Projektinfos
- Projektstandort
Trudering (München) in Bayern
- Hintergrund
Wir wollen unseren Teil zur Senkung des Verpackungsaufkommens beitragen und wünschen uns ein Trudering, in dem wir möglichst unkompliziert verpackungsreduziert einkaufen können.
- Detaillierte Beschreibung
In den letzten Jahren hat das Thema “Verpackungsmüll” bundesweit große Aufmerksamkeit bekommen. Im vergangenen Herbst veröffentlichte das Bundesumweltamt eine Studie mit den Daten von 2013, laut der in Deutschland im Jahr 2013 17,1 Millionen Tonnen Verpackungsmüll angefallen sind – immerhin 8,1 Millionen Tonnen davon haben die privaten Endverbraucher zu verantworten. Die Gründe für den kontinuierlichen Anstieg werden vor Allem im Online-Handel und in der Zunahme kleiner Haushalte und der damit verbundenen Nachfrage nach kleinen Verpackungseinheiten und “Convenience Produkten” gesucht. Aber auch ohne offizielle Daten merken wir: Der Plastikmüll wird immer schneller voll. Aber irgendwie haben wir uns doch so über die Zeit daran gewöhnt und teilweise fällt es uns nicht mal mehr auf, dass Gemüse zum Teil einzeln verpackt in unserem Einkaufswagen landet. Aber selbst wenn wir uns darüber bewusst sind – verpackungsfrei (oder -reduziert) einzukaufen ist gar nicht so einfach.
Aktuell gibt es aber auch immer deutlichere Zeichen dafür, dass “private Endverbraucher*innen” sich weniger Verpackungsmüll wünschen – auch in München: In der ersten Jahreshälfte 2015 lief das Crowdfunding für einen verpackungsfreien Supermarkt in München. Die angepeilten 43000 Euro wurden um mehr als 5000 Euro übertroffen. Inzwischen ist der OHNE-Laden in Schwabing eine empfehlenswerte Adresse für verpackungsfreien Einkauf, seit 2019 gibt es eine zweite Filiale.
Der Initiative ist es wichtig, mit den Unternehmern in Dialog zu treten, aber dazu gehört natürlich auch, dass wir als Verbraucher*innen unseren Wunsch deutlich machen, dass immer mehr Produkte unverpackt erhalten können, um der ungeheuren Ressourcenverschwendung entgegenzutreten. Akteure & Steuerung
TiW Projektgruppen: Plastikfrei, Repair Café, Tante Trude und Trudelade – alle UG arbeiten miteinander verzahnt/ meist in Personalunion. Kontaktpflege zu Kunden/Lieferanten und Besuchern.
- Zeitlicher Rahmen
Seit Oktober 2018 führt die Initiative gemeinsam mit der MGS Stadtteilmanagement Trudering den zweiwöchentlich stattfindenden Markttreff Tante Trude durch– verpackungsfrei, bio und regional versteht sich!
- Kosten & Unterstützungsmöglichkeiten
Momentan keine Unterstützung durch BA, jedoch vonseiten des Stadtteilmanagement/Stadtteilladen im Rahmen eines Städtebauförderprogramms (läuft bis 2023 aus). Perspektivisch wird Hilfe bei der Raumsuche und ideelle Unterstützung im Sinne einer Kümmerer-Funktion gewünscht, auch die Einbindung in den Agenda 2030 Prozess auf BA-Ebene/Stadtebene wäre eine Anerkennung.
- Fördermittel & Sponsoring
Über das Städtebauförderungsprogramm wurde einmalig die an den Markttagen genutzte Infrastruktur angeschafft. Ausstattungsgegenstände werden aus Spenden für die Trudelade finanziert. Es gibt keine Sponsoren.
Erfahrungen
- Was lief gut? Was sind die Erfolgsfaktoren?
- Was lief weniger gut? Was sind Hindernisse?
Viele Projekte entwickeln sich inzwischen durch die intensiven Kontakte zu den Nachbarn sehr gut, werden aber von einem Kernteam von sehr wenigen Ehrenamtlichen koordiniert und umgesetzt. Teilweise sind Arbeitstage von 10 bis 12 Stunden nötig, um alle Aufgaben umzusetzen. Perspektivisch führt dies zu einer drastischen Überforderung einzelner. Die Fülle unserer Projekte, die zwar sehr positiv wahrgenommen werden, schreckt Neumitglieder ab, die sich nicht in einem hohen Maß einbringen können.
Der dringend notwendige Relaunch der Homepage steht seit längerem an, hier finden sich momentan keine personellen Kapazitäten.
- Was am Projekt / Vorhaben ist "Next Practice"?
Zusätzlich zum verpackungsfreien Angebot von garantiert bayerischen, überwiegend aus der Umgebung stammenden Biolebensmitteln fördert Tante Trude die Wertschätzung landwirtschaftlicher Produkte aus verantwortungsvollem Anbau. Es finden regelmäßig Verkostungen statt, die Besucher erhalten Anregungen zur pflanzlichen Ernährung. In unregelmäßigen Abständen veranstaltet TiW Workshops/Vorträge zur Reduzierung von Plastik und Verpackungen im Alltag, die sehr gut besucht sind. Alle Unternehmungen sind miteinander verknüpft, eine Community entsteht durch regelmäßigen Austausch, z.B. während des monatlich stattfindenden „Stammtisches Nachhaltigkeit“. Der multimodale Ansatz von vernetzten Projekten (Trudelade-Marmelade aus gespendetem, überschüssigem Obst aus Truderinger Gärten/ Tante Trude/ Workshops und Veranstaltungen/ Stammtisch und Nachbarschaftsgruppen) soll eine breitere Basis für nachhaltiges Leben im Stadtteil liefern. Darüber hinaus entsteht ein Bewusstsein für die Vielfalt z.B. an Lebensmitteln, die im Stadtteil oder seinem direkten Umfeld wachsen oder hergestellt werden.
- Übertragbarkeit
Beliebig übertragbar.
Kontakt
Trudering im Wandel – Transition Town Initiative
Stadtteilladen Trudering
Truderinger Straße 302 (Rückgebäude)
81825 München
Telefon: 089-45240746 E-Mail: info@truderingimwandel.deWebsite: http://www.truderingimwandel.de/
Weiterführende Informationen
Die Homepage „Netzwerk Unverpackt“ bietet einen Überblick über verschiedene unverpackt Läden in Deutschland. Darüber hinaus stellt die Internetseite Informationen über die Idee eines Unverpackt-Ladens bereit und verweist auf themenbezogene Veranstaltungen.
www.netzwerk-unverpackt.deDas Netzwerk Reparatur-Initiativen informiert über bestehende Initiativen, bietet eine Übersicht über anstehende Veranstaltung und unterstützt Interessierte Gruppen bei der Neugründung von Reparatur Initiativen.
www.reparatur-initiativen.deDer Verbund offener Werkstätten führt eine Liste über bestehende offene Werkstätten, informiert über die Idee hinter der offenen Werkstatt und bietet einen Überblick zu themenbezogenen Publikationen. Außerdem informiert der Verein über Versicherungen für Mitarbeitende der offenen Werkstätten
www.offene-werkstaetten.orgDer Plastikatlas (2019), herausgegeben von der Heinrich Böll Stiftung, informiert Leser*innen über Daten und Fakten einer Welt voller Kunststoff, für eine Welt ohne Kunststoff. Auf rund 50 Seiten wurden Daten, Grafiken und Zusammenhänge zum Thema Plastik zusammengetragen und aufbereitete. Die Broschüre steht kostenlos zum online Download als PDF zur Verfügung oder kann als Printversion bestellt werden.
www.boell.de