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Projektinfos

  • Projektstandort

    Neubürg in Bayern

  • Hintergrund

    Seit Sommer 2019 wird in der ILE ein Netz aus Mitfahrbänken aufgebaut, die die Mobilitätsmöglichkeiten (besonders von älteren Menschen) im ländlichen Raum erweitern sollen.

  • Detaillierte Beschreibung

    Die ILE Rund um die Neubürg ist eine interkommunale Allianz von zehn Städten und Gemeinden im Landkreis Bayreuth, in Oberfranken. Seit Sommer 2020 wurden auf dem Gebiet der ILE bisher 35 Mitfahrbänke im einheitlichen Design des Demographie-Kompetenzzentrums Oberfranken aufgestellt. Die Bänke werden exklusiv in der WfbM Himmelkron des Diakoneo hergestellt. Mitfahrbänke sind einheitlich aussehnende Bänke, an gut frequentierten Straßen, mit umklappbaren Richtungsschildern, auf denen Zielorte stehen. Vorbeifahrende Autos können Personen auf freiwilliger Basis mitnehmen. Im Idealfall stehen in den jeweiligen Zielorten ebenfalls Mitfahrbänke, wodurch ein sukzessives Netz entsteht. Besonders die Anbindung kleinerer Ortsteile an die Kernorte wird dadurch verbessert. Zudem erfolgt über die interkommunale Koordination eine Vernetzung von Standorten über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg, die den Alltagsverflechtungen im ländlichen Raum gerecht wird und eine Ergänzung zu oftmals administrativ getrennten ÖPNV-Angeboten schafft. Das Projekt wurde speziell für Senioren im ländlichen Raum ohne eigene Mobilitätsmöglichkeiten entwickelt.

  • Zeitlicher Rahmen

    Planung seit Winter 2018/19; Aufstellen erster Bänke im Mai 2019; Kontinuierlicher Ausbau des Netzes geplant

  • Akteure & Steuerung

    ILE Rund um die Neubürg (Mitgliederversammlung (Bürgermeister), Kommunale Gremien (z.B. Bauausschüsse), ILE-Management (Umsetzung)), Demographie-Kompetenzzentrum Oberfranken, Oberfranken Offensiv e.V., Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) Himmelkron, Diakoneo KdöR, Regionalmanagement Landkreis Bamberg, Regionalmanagement Landkreis Bayreuth

  • Kosten & Unterstützungs­möglichkeiten

    1000 € Bruttokosten pro Bank inkl. Aufsteller mit drei Richtungsschildern

  • Fördermittel & Sponsoring

    Bisher keine eigene Förderkulisse vorhanden. Theoretisch besteht eine Förderfähigkeit über Leader. Sponsoring über lokale Firmen durch „Bankpatenschaften“ sind eine gute Möglichkeit (z.B. für Konsolidierungsgemeinden)

Erfahrungen

  • Was lief gut? Was sind die Erfolgsfaktoren?

    Kommunen und interkommunale Zusammenschlüsse können proaktiv, mit geringem finanziellem und administrativem Aufwand, in kurzer Zeit, eine Verbesserung der Mobilitätsmöglichkeiten ihrer ländlichen Bevölkerung erreichen. Große Bereitschaft jemanden mitzunehmen. Positive Erfahrungsberichte von Mitfahrern verbreiten sich über Social Media.

  • Was lief weniger gut? Was sind Hindernisse?

    Es genügt nicht die Bänke einmalig und schnell aufzustellen. Es erfordert ein hohes Maß kontinuierlicher Öffentlichkeitsarbeit um besonders die älteren Bevölkerungsteile auf die neue Möglichkeit hinzuweisen. Bei der Standortwahl sind viele Details wichtig, die mittelfristig entscheiden, ob eine Mitfahrbank genutzt wird oder leer bleibt: Sichtbarkeit von Person und Richtungsschildern, Ausreichende Frequenz von Fußgängern und PKW, Sichere Haltemöglichkeit, Sinnigkeit der Zielorte (z.B. Versorgungsangebote), Weiter- bzw. Rückfahrmöglichkeiten vom Zielort. Das Projekt braucht einen zentralen „Kümmerer“, der die Vernetzung der Mitfahrbankstandorte und die Verflechtungen hinsichtlich lokaler und regionaler Raumstrukturen kennt.

  • Was am Projekt / Vorhaben ist "Next Practice"?

    Der ÖPNV in ländlich-peripheren Räumen ist häufig sehr dünn ausgestattet. In der Folge sind viele Personen auf den eigenen PKW für Pendel- Versorgungs- oder Freizeitfahrten angewiesen. Menschen die aus körperlichen oder ökonomischen Gründen über kein eigenes Auto verfügen, profitieren von der Möglichkeit des Mitfahrens. Das Projekt basiert auf Freiwilligkeit und Solidarität und stärkt den Zusammenhalt sowie den Austausch in der Bevölkerung. Zusätzlich wird die gesamte Bevölkerung für die niederschwellige Möglichkeit einer nachhaltigeren Mobilität sensibilisiert und dazu motiviert, Einzelfahren zu vermeiden.

  • Übertragbarkeit

    Erkenntnisse aus der Pilotphase in Oberfranken sind auf alle Bundesländer übertragbar. Viele Detailverbesserungen und Erweiterungen denkbar (z.B. Registrierung von Fahrer / innen mit Aufkleber am Auto

Weiterführende Informationen

  • Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club mit seinen Landesverbänden setzt sich für die Förderung des Fahrradverkehrs ein und bildet das Bindeglied zwischen Vereinen, Organisationen und Institutionen, die sich für den Fahrradverkehr und mehr Umweltschutz einsetzen.

    www.adfc.de
  • Der Verkehrs Club Deutschland ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umwelt- und sozialverträgliche Mobilität einsetzt. Der Verein vernetzt Landesverbände, Kreisverbände und Ortsgruppen.

    www.vcd.org
  • KOMOBIL2035 ist ein Netzwerk für nachhaltige Mobilität in Ostwürttemberg. Es fördert neue Kooperationsformen zwischen Haupt- und Ehrenamt zur Verbesserung der Mobilitätsangebote im ländlichen Raum.

    www.daseinsvorsorge-ostwuerttemberg.de
  • Das Infoportal www.buergerbus-bw.de ist ein Angebot der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg. Die Homepage informiert über die verschiedenen Formate und Möglichkeiten, wie etwa dem Bürgerbus oder einem Bürgerrufauto.

    www.buergerbus-bw.de